Ausstellung: 30. September – 23. Dezember 2006
Eröffnung: 30. September, 19–22 Uhr
Die Arbeit von Isa Melsheimer war schon immer geprägt vom Modell.
Die Formensprache, mit der sie in ihren Installationen architektonische, städtebauliche oder private Welten baut und ineinander verschränkt, ist dabei oft verbunden mit dem ständigen Wechsel der Größenverhältnisse und Perspektiven.
Auf die Spitze getrieben wird dieses Spiel mit den Dimensionen in ihrer aktuellen Ausstellung in der Galerie Barbara Wien, deren Ausstellungsraum sie verkleinert. Durch die Innenräume zieht sie eine horizontale Fläche, eine zweite Decke in 1,50 m Höhe, so daß sich der Besucher nur gebückt darin bewegen kann. Einen Raumteil trennt sie ganz ab, der nicht begehbar und nur von der Straßenseite einsehbar ist.
Die Ausstellung mit dem Titel "Das Queens Hotel heißt jetzt Best Western" thematisiert die fortschreitende Privatisierung und Parzellierung von Wohnraum, die Umwandlung von Wohnflächen in Eigentumswohnungen. Der Prozess wird sichtbar an baulichen Veränderungen wie z. B. der gängigen Sanierungs- und Spekulationspraxis, die sich dadurch auszeichnet, daß alte Gebäude mit minimalem Aufwand, z. B. durch "Vorbauten" um alles Sanitäre, in einen pseudoluxuriösen Zustand gebracht werden. Lebensraum wird reduziert, statt erweitert, und die so zugerichtete Wohnung kann teurer verkauft werden.
Zugleich weist der Titel der Ausstellung auch auf die Monopolisierung der Wirtschaft hin. Als Beispiel steht dafür die Übernahme von privaten Hotelunternehmen durch Ketten – wie im Falle des Berliner Queens Hotel, das neuerdings dem Konzern Best Western gehört.
Exhibition: September 30 – December 23, 2006
Opening: September 30, 7–10 pm
From the beginning on the work of Isa Melsheimer is affected by models. In her installations she invented a language of forms which allows her to combine architectual, urbanistic or private elements. In her installation-worlds she is switching permanently between proportions and perspectives. In her newest exhibition at Gallery Barbara Wien she carries this games of proportions to the extremes. She minimizes the exhibition rooms by installing a second ceiling in 1,50 meter height. So the visitor will be forced to bend down while he/she is visiting her show. One part of the exhibition room is cutted off – it is not accessible and only visible from the street-side of the gallery.
The exhibitions title "Das Queens Hotel heißt jetzt Best Western" ("The Queens Hotel is called now Best Western") refers to the progressive privatisation and parcelling of living space as well as the transformation of living areas in commonhold flats. This process gets visible in structural changings, like f.e. the established recapitalisation practice. This practice is marked by renovating old buildings with the smallest possible effort, as f.e. blinds for santary installations. This reduction of living space is called upgrading – the new, pseudo-luxury flats can be sold expensive.
At the same time the title of the exhibition also points to economical monopolisation. Exemplary for this Isa Melsheimer picks out the takeover of private hotelcompanies by huge firms - the Berlin Queens Hotel belongs nowadays to the big group of Best Western.